Mutters Mantra

 

 

 

 

 

Bis jetzt bleibt von allen Formulierungen und Mantras das, was am direktesten auf den Körper wirkt und alle Zellen einnimmt und sie sofort ergreift (schwingende Geste), das Sanskrit Mantra:

 

OM NAMO BHAGAVATÉ.

 

 Die Macht des Wortes 

 

"Das Wort erschafft. Es gibt viele alte Traditionen, alte Hindutraditionen, alte chaldäische

Traditionen, in denen Gott in der Form des Schöpfers, d.h. in seinem Aspekt als Schöpfer, ein Wort ausspricht, das die Macht des Erschaffens hat. Das ist der Ursprung des Mantra. Das Mantra ist das gesprochene Wort, das schöpferische Kraft hat. Es ist das Wort, das im Laut, nicht nur als Idee, Schöpferkraft hat. Das ist der Ursprung des Mantra.

In der indischen Mythologie ist Brahman der Schöpfergott. Wenn man in Kontakt ist mit seiner Kraft, dem schöpferischen Wort, haben die gesprochenen Worte die Kraft der Evokation oder Schöpfung oder Bildung oder Transformation; die Worte und der Laut haben immer eine Kraft; er hat viel mehr Kraft als die Menschen denken.

Es kann eine gute Kraft oder eine schlechte Kraft sein. Sie erzeugt Vibrationen mit unleugbarem Effekt. Es ist weniger die Idee als der Laut; auch die Idee hat ihre eigene Kraft, aber in ihrem eigenen Bereich – aber der Laut hat Macht in der materiellen Welt. Ich sagte euch z.B., dass gleichgültig gesprochene Worte, gewöhnlich ohne Überlegung und ohne ihnen irgendwelche Wichtigkeit beizumessen, benützt werden können, um etwas sehr Gutes zu tun. Es ist dasselbe mit Flüchen, oder wenn man zornig wird und Leuten böse Dinge sagt. Das kann ihnen ebenso großen Schaden zufügen, als wenn du sie schlägst – manchmal mehr. Sehr sensitiven Leuten kann es den Magen verderben oder Herzklopfen verursachen, weil du eine böse Kraft hineinlegst, welche zerstörende Macht hat." (Die Mutter)

 

Im Laufe ihrer Transformation stieß die Mutter auf die außerordentliche Wirkung eines neuen Mantras, das sie bis zum Schluss beibehalten sollte. Aus einer Unterhaltung mit Satprem am 16. September 1958:

 

"Ich höre die ganze Zeit das Sanskrit Mantra:

 

Om namo Bhagavaté 

 

Es ist hier, überall um mich herum anwesend; es ergreift alle Zellen, und augenblicklich erheben sie sich in einen Aufstieg. 

Bis jetzt bleibt von allen Formulierungen und Mantras das, was am direktesten auf den Körper wirkt und alle Zellen einnimmt und sie sofort ergreift (schwingende Geste), das Sanskrit Mantra: OM NAMO BHAGAVATÉ.

Sobald ich mich zu einer Meditation setze, sobald ich eine Minute ruhig bin oder mich konzentriere, setzt sofort dieses Mantra ein, und es erweckt eine Antwort im Körper, in den Zellen des Körpers: sie beginnen alle, zu schwingen.

Das kam so: Y war gerade zurückgekehrt und brachte mir eine Kiste voller Dinge, die er mir alle zeigte. Seine Erregung erzeugte viele kleine gedrängte Wellen, die mir Kopfschmerzen gaben – jedenfalls war es sehr unangenehm. Als ich zur Meditation hinauskam, war das gerade geschehen, deshalb setzte ich mich hin und tat dies (Geste der Klärung), damit das aufhört, da begann augenblicklich das Mantra.

Es stieg von hier auf (Solar plexus): Om Namo Bhagavaté, OM NAMO BHAGAVATÉ, OM NAMO BHAGAVATÉ. Ungeheuer. Während der ganzen Viertelstunde der Meditation: Es erfüllte alles mit Licht! In den tiefen Noten war es von einem bronzenen Gold (auf Höhe der Kehle war es fast rot) und in den Höhen glich es einem opalweißen Licht: OM NAMO BHAGAVATÉ, OM NAMO BHAGAVATÉ, OM NAMO BHAGAVATÉ.

Neulich (das war oben in meinem Badezimmer) kam es und ergriff den gesamten Körper. Es stieg auf: alle Zellen bebten. Und mit einer Macht! Ich unterbrach alle Tätigkeiten und ließ es sich entwickeln; die Schwingung wurde immer stärker, immer weiter, als der Ton zunahm. Alle Körperzellen wurden in eine Intensität der Aspiration gezogen ... als würde der ganze Körper sich ausdehnen – ungeheuer. Mein Eindruck war, alles würde bersten.

Da verstand ich jene, die sich von allem zurückziehen, um ausschließlich das zu leben.

Und es besitzt eine solche transformative Macht! Der Eindruck, wenn ich das fortsetzte, würde etwas geschehen, ein gewisses Gleichgewicht der Körperzellen würde sich verändern.

….

Ich bin für ein kurzes Mantra, besonders wenn man eine sehr häufige, aber dennoch spontane Wiederholung erreichen will – ein, zwei, höchstens drei Worte. Denn man muss es jederzeit benutzen können, zum Beispiel bei einem Unfall. Es muss hervorquellen, ohne daran zu denken, ohne es zu rufen: dass es dem Wesen spontan entspringt, wie ein Reflex, genau wie ein Reflex. Dann erhält das Mantra seinen vollen Wert.

Bei mir persönlich werden an Tagen ohne besondere Sorgen oder Schwierigkeiten (an "normalen" Tagen, wo ich "normal" bin) alle Handlungen, alle Bewegungen, alle Worte, alle Gesten von diesem Mantra begleitet und wie unterstützt oder hinterlegt:

Om namo Bhagavaté ... Om namo Bhagavaté ...

Die ganze Zeit, die ganze Zeit, die ganze Zeit.

Das ist der normale Zustand. Und es erzeugt eine Atmosphäre von beinahe größerer materieller Intensität als das Subtilphysische; es ist ... fast wie die Ausstrahlung eines Mediums. Es hat eine große Wirkung: das kann einen Unfall abwenden. Und das begleitet mich die ganze Zeit, die ganze Zeit."

 

Am 14. März 1973 fand sich eine Gruppe Lehrer bei Mutter ein. Es ging um Auseinandersetzungen in der Schule und die Rivalitäten zwischen Gruppen von Lehrern.  

Sie befand sich in ihrem Gesamtzustand am entscheidenden, kritischen Übergang vom gewöhnlichen mentalen Bewusstsein zum supramentalen Bewusstsein, sichtlich überfordert vom Redeschwall der emotional ausschweifend vorgebrachten Argumente der Anwesenden, der sich gnadenlos über sie ergoss:  

  

"Ich verstehe nichts von all diesen Dingen ... Ich kann nicht mehr helfen, denn ich verstehe nichts von all den mentalen Machenschaften.

Ich habe den Eindruck, in der Schule hat sich ein Geist der Verwirrung breitgemacht.

Sie wollen dasselbe sagen, drücken sich aber verschieden aus, und die Ausdrucksweisen ... prallen aufeinander. Ich persönlich weiß, dass sie eine sehr ähnliche Aspiration haben, aber jeder spricht in seiner Sprache, und die Sprachen stimmen nicht überein, und so streiten sie sich für nichts.

Ich glaube, das Beste wäre, wenn alle für eine Weile schweigen würden.

Auch bei mir, wenn Leute bei mir sind, gab es nie Schwierigkeiten, aber jetzt ist es, als spräche man eine andere Sprache.

 

(Schweigen)

 

Das hat eine seltsame Wirkung auf mich: es gibt mir den Eindruck, krank zu sein – ich habe nichts, mir geht es gut, aber das gibt mir ständig das Gefühl, krank zu sein.

In Wahrheit ist es der Übergang vom gewöhnlichen mentalen Bewusstsein zum supramentalen Bewusstsein. Das mentale Bewusstsein gerät in Panik angesichts der Gegenwart des supramentalen Bewusstseins. Ich habe den Eindruck, dass man in jeder Minute sterben kann, so unterschiedlich ist die Schwingung. Nur wenn ich ruhig bleibe... 

Das alte Bewusstsein (das ganz und gar kein mentales Bewusstsein ist, aber nun ...) das alte Bewusstsein fährt fort, sein Mantra zu wiederholen – es gibt ein Mantra –, es wiederholt sein Mantra, und das ist wie ein Hintergrund oder wie ein Ort des Kontakts. Seltsam. Jenseits davon gibt es etwas, das voller Licht und Kraft ist, aber derart neu, ... dass es fast ein Erschrecken hervorruft. Ich habe schon eine lange Erfahrung, und wenn es sogar in mir ein Erschrecken hervorruft ... Wenn so etwas in den anderen geschieht ... ich habe den Eindruck, wir werden alle verrückt!

Ich glaube, wir müssen uns alle sehr ruhig verhalten, um nicht den Faden zu verlieren.

 

(es folgen noch langwierige Argumente der Lehrer)

 

Aber unsere Sprache ... steckt gleichsam in einer Hülle, einer mentalen Hülle, deren sie sich nicht entledigen will.

Es ist wirklich ein schwieriger Augenblick. Ich glaube, wir sollten SEHR STILL sein, sehr still – sehr still.

 

(dann wendet sich Mutter an einen der Lehrer und an alle Lehrer)

Ich werde dir mein altes Mantra sagen. Es hält das äußere Wesen sehr ruhig: OM Namo Bhagavaté ... Diese drei Worte.

Für mich bedeuten sie folgendes:

 

OM: Ich rufe den Höchsten Herrn an.

Namo: Gehorsam ihm gegenüber.

Bhagavaté: Lass mich göttlich werden.

 

(Schweigen)

 

Für mich hat das die Kraft, alles zu beruhigen."

 

 

Es ist möglich, dass man im Laufe des Wegs sein eigenes Mantra erhält. Es kann für den momentanen Zustand genau das sein, dessen man benötigt, oder es bleibt bis zum Schluss ein treuer Begleiter. 

Mutters Mantra kann in jedem Fall übernommen werden, wenn man in die Phase der physischen Umwandlung eintritt. Die "psychisch" stabilisierende und körperlich beruhigende und kräftigende Wirkung wurde als konkrete Wahrheit erfahren. Auch, dass es von selbst spontan einsetzt, wenn es gebraucht wird. 

 

 

 

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