
"Wir müssen uns wieder mit unseren Ahnen verbinden"
Auch das liest man sehr häufig in diesen Tagen. Ich kann es mir dann meist nicht verkneifen, das Gesicht zu verziehen und mir in den nicht vorhandenen Bart zu raunen: "Dann aber auf die rechte Weise, ihr werdet euch noch wundern ..."
Man mag es mir verzeihen. Vielleicht versteht man mich ja besser nach dem Lesen dieses Blogeintrags.
Es klingt gut, das mit der Ahnenreihe, aber noch habe ich nicht herausgefunden, wie genau diejenigen das meinen, die das gern zitieren. Von wie vielen Generationen zurück sprechen sie denn? Bis 1871? Zu den Erkenntnissen der alten Griechen? Oder bis zurück zu den Veden? Den alten Rishis? Sind die Deutschen sich ihrer Abstammung als indogermanischer Rasse und Arier bewusst, die sie mit den Russen gemein haben, und was das bedeutet?
Ahnen wir auch nur im Ansatz (lustig, unsere Sprache), auf wie vielen Ebenen und wie weit zurück in der Evolution wir mit unseren Vorfahren auch durch unseren jetzigen Körper verbunden sind? Und dass uns dieses Vermächtnis noch bis ins Mark erschüttern wird?
Eine Medaille hat immer zwei Seiten, unsere duale Welt auch. Es gibt verschiedene Bewusstseinsebenen, und je nachdem, auf welcher Stufe wir uns befinden, bringt sie ihre eigene Wahrnehmung mit sich. Es gibt positive wie negative Verbindungen zu unseren Vorfahren.
Das mit der Ahnenreihe ist mir schon vor über zwanzig Jahren begegnet, in einem Selbsterfahrungsseminar. Es ist also keine neue Erkenntnis. Wir sollten uns in einer Übung hintereinander aufstellen und der Vorderste sollte fühlen, wie die hinter ihm stehenden `Ahnen´ ihm Kraft geben. Seltsamerweise konnte ich damals nicht das Geringste fühlen.
Heute weiß ich, wie stimmig das war, denn es passte sehr gut in meine familiäre Problematik. Untereinander zerstritten und gespalten war hier kein Rückhalt zu erfahren, jeder war mit sich selbst beschäftigt und damit, Unschönes unter den Teppich zu kehren oder auf den spürigen Symptomträger der Familie zu projizieren und dort zu bekämpfen, und das war ich. Der sich irgendwann auf einem spirituellen Pfad wiederfand, verhöhnt wurde und lernte, über die Familie hinauszugehen, auch über die Nationenzugehörigkeit, die "Rassenzugehörigkeit", die heute durch vielfältige Vermischung ohnehin nicht mehr in ihrer reinen, ursprünglichen Form gegeben ist, um letztendlich die ganze Menschheit als Brüder und Schwestern zu empfinden. Zunächst mit Hilfe uralter spiritueller Erkenntnisse und Schriften gewisser Ahnen, die die entsprechenden Erfahrungen nach sich zogen.
Man sagt ja, dass es manchmal erforderlich ist, eine Tür zu schließen, damit sich andere öffnen.
Nach Jahrzehnten des integralen Yoga und des Erschüttertwerdens bis in die verstockteste Zelle des Körpers habe ich eine wirkliche Ahnung davon, was es bedeutet, mit seiner Ahnenreihe verbunden zu sein – im positiven wie im negativen Sinne.
Geht es um die äußeren Errungenschaften, die Leistungen unserer Vorfahren anzuerkennen, die man wieder verstärkt würdigen möchte in diesen Tagen, da dieses Vermächtnis bedroht ist, wird der oben zitierte Satz verständlich: Ein bewusstes Zurück zu menschlicheren Werten als denen, die unser angespanntes Miteinander heute bestimmen – wer will das nicht? – gekaufte Unruhestifter ausgenommen.
Man kann die Rückverbindung an die Ahnenreihe auch unter dem Aspekt der Aussöhnung betrachten
Denn der Yoga in den Körperzellen beweist, dass wir es nicht nur mit einem positiven Erbe zu tun haben, sobald man in die unterbewussten Ebenen vordringt. Auch die Schattenseiten, die im verborgenen gediehen, müssen bereinigt werden. Unsere Ahnen waren genausowenig Heilige wie wir und dem schmerzhaften Ringen der Evolution unterworfen. Dem muss man sich stellen, will man wirklich seine Seele von allen evolutionären Altlasten befreien und zum Erblühen bringen. Und da erging es allen Rassen und Ethnien gleich, denn alle Körper dieser Erde entstammen demselben irdischen Material.
Gelingt es einer Mehrgenerationenfamilie, Probleme offen anzusprechen, ist das schon der Beginn der Heilung und man kann sich glücklich schätzen. Aber leider ist das eher die Ausnahme. Und was sich bereits ins Unterbewusste verschoben und im Körper verfestigt hat, entgeht ab da unserem gewöhnlichen Bewusstsein, beeinflusst aber weiterhin unser Leben und Miteinander. Es reicht Jahrtausende von Jahren zurück, als das Verständnis und die Lebens-Bewältigungsstrategien der Menschen sich noch in einem sehr schlichten, tiernahen Stadium befand, das uns heute nicht mehr weiterbringt.
Den unseligen Kreislauf alter Glaubensmuster endgültig durchbrechen
In jede Familie wird irgendwann eine Seele hineingeboren, die diese schmerzhafte Aufgabe auf sich nimmt. Meist ist es tatsächlich der Symptomträger, der sich all die verdrängten Anteile des Familiensystems zu eigen macht und `übernimmt´, zunächst unfreiwillig und leidvoll, da er sich dessen nicht bewusst ist. Und nur das, was man sich zu eigen gemacht hat, was ins eigene Sein übernommen wurde, kann man auch erlösen. Das kann auf vielfältige Weise geschehen und bereits im Mutterleib seinen Anfang nehmen. Die Mutter sagte, dass es nicht selten vorkommt, dass Eltern ungeliebte Eigenschaften, die sie in sich selbst ablehnen, bei der Geburt unbewusst an ihre Kinder weitergeben würden. Das kann ich als wahr bestätigen.
Wird der verdrängte Schattenanteil übermächtig, neigt das Ego zu Verleugnung und Projektion. Der Nierenkrebs des Großvaters, die permanente Blasenentzündung der Mutter, die Haut- und Lungenprobleme des einen Kindes, die ständige Nierenbeckenentzündung des anderen, was haben sie gemeinsam? Allesamt dienen sie der Entgiftung und zeigen eine klare thematische Linie auf, die sich über Generationen erstreckt und jetzt nach Ausdruck drängt, um erkannt zu werden. Was wurde hier immer wieder ins Unterbewusste verschoben, bis es unerträglich wurde und den Körper regelrecht vergiftete? Wut, Groll, Schuldzuweisungen, unversöhnlicher Stolz? Alle schulmedizinischen Maßnahmen, alle naturheilkundlichen Behandlungen, alle Psychotherapien brachten keinen nachhaltigen Erfolg, nur neue Symptome, eine Verschiebung trat auf, bis hin zu Krebs.
Die Erkenntnisse der Metamedizin haben gute Dienste geleistet, diese Zusammenhänge ein Stück weit zu verstehen.
Leidvolle Erfahrungen haben sich im Laufe der Evolution über unsere Körperzellen gelegt, Sri Aurobindo nannte es einen `Bann´. Kommt man während der transformativen Arbeit im Körper damit in Berührung, steigen gleichzeitig zu den schmerzenden Körperarealen die ursächlichen, psychischen Konflikte hoch in unser Tagesbewusstsein und wir erkennen, wie alles zusammenhängt. Bis dahin ist jede Diagnose und jeder Erklärungsversuch eher ein blindes Umhertappen, das nur an der Oberfläche der Symptome kratzt. Wenngleich sich in den letzten Jahren verstärkt sogenannte `alternative Heilmethoden´ erheben, alternativ zu den schulmedizinischen. Manche knüpfen an wertvolle frühere Erkenntnisse an, von der Schulmedizin bewusst in den Hintergrund gedrängt und als wirkungslos verunglimpft. Erstaunlich nur, dass man plant, diese ganz zu verbieten – wo sie doch wirkungslos sind. Es geht wie immer um Macht und Geld, nicht um unsere Gesundheit. Nichts geschieht zufällig.
Rein mental lassen sich diese Dinge nicht endgültig klären, dazu ist eine höhere Macht vonnöten. Werden diese evolutionären Altlasten in unserem Körper, von wo aus sie unser Glaubenssystem tagtäglich speisen, nicht bis ins letzte Atom ausgeräumt und bereinigt, dann drängen sie uns wie auf einem breit ausgetretenen Trampelpfad weiterhin dazu, unbewusst alte Muster abzuspulen und nur die Fassade zu schönen.
Warum klingt das immer alles so negativ?
Weil die Hauptschwierigkeiten nun einmal im Körperbewusstsein verborgen liegen. Was nützt es, wenn wir das negieren, als Unsinn abtun oder schönreden, auf später verschieben oder darauf spekulieren, dass es sich irgendwann von allein erledigt? Das wird nicht geschehen, jeder hat früher oder später seinen Teil an der irdischen Transformation auf sich zu nehmen.
Es ist also durchaus nicht angenehm, Anteile eines Vorfahren im eigenen Körper bearbeiten zu müssen, die uns nicht mehr länger dienlich sind bei unserem Schritt auf die nächste Stufe der Evolution, wenn sie sich plötzlich in einem selbst erheben und zu "mein" werden.
Meist reicht ein minimaler Auslöser im unmittelbaren Umfeld, der in keinem Verhältnis steht zu dem Tsunami, der sich plötzlich in einem erhebt und versucht, einen mit sich zu reißen – wenn man nicht rechtzeitig die Reißleine zieht und sich bewusst macht, was da gerade geschieht. Manchmal muss man es auch einfach durchhalten, bis der Knoten gelöst wurde. Denn in dem Moment "wird es persönlich", wie die Mutter sagte. Es passiert, dass man die hilfreiche Lücke erst nach einer gewissen Zeit findet und sich davon lösen kann.
Ob nun ein Trauma aus diesem Leben oder ein Erbe aus der Ahnenreihe: Es ist nicht Teil unserer Seele und wir dürfen es getrost loslassen und der transformierenden göttlichen Kraft übergeben. Und es ist wirklich faszinierend (gruselig), wie sich unser Ego in dem Moment daran festklammert, weil es Teil unserer Identität geworden ist. Unser Körperego besteht aus tausendfach wiederholten und gelebten Naturgesetzen und Lebens-Bewältigungsmustern, die sich weigern, die göttlichen Gesetze anzuerkennen. Alles windet und verkrampft sich, und lieber schielt man nach der Flucht in den Tod, war es doch bisher der einzige Ausweg aus dem schlimmsten Leid. Und überhaupt endet jedes Leben doch ohnehin immer mit dem Tod. Und alles beginnt scheinbar von vorn.
Nicht ohne Grund verlangt dieser Weg eine gewisse Bodenständigkeit, denn die Flucht in den weißen Frieden über dem Haupte nützt einem hier rein gar nichts. Die Problematik liegt im Fleischkleid, und der Weg "nach oben" bleibt uns in diesen Runden aus gutem Grund verwehrt.
Wüssten wir immer vorher schon, was uns beim nächsten Abstieg erwartet, würden wir nicht weitergehen. Das stellte schon die Mutter fest. Auch merkte sie regelmäßig an, dass ihr die eigenen Notizen aus früheren Jahren inzwischen "alt" vorkämen. Deshalb stoßen wir immer wieder auf vermeintliche Widersprüche, wenn wir alle ihre Werke studiert haben.
Wenn die Transformation an Fahrt gewinnt, verändern und weiten sich Wahrnehmung und Erkenntnisse über diese Zusammenhänge von Monat zu Monat.
Seelenhomöopathie
In Gesprächen mit seinen Schülern räumte Sri Aurobindo ein, dass an der sogenannten "Homöopathie" wohl etwas dran sei.
Erlaubt ist, was der Bewusstwerdung und Heilung dient, und jeder hat das Recht auf seinen individuellen Weg, es geht gar nicht anders. So kann es sein, dass wir uns auf dem Höhepunkt der größten Not wieder auf Dinge besinnen, die uns früher schon halfen; sicher nicht ohne Grund, denn jeder spirituelle Pfad verläuft spiralig. Deshalb möchte ich unten eine sehr bemerkenswerte Videoreihe weitergeben, die sich mit der Seelenhomöopathie beschäftigt.
Nicht alles muss dem Gedankengut von Sri Aurobindo entsprechen. Auch spielt es keine Rolle, ob sich darin schamanische Anteile o.a. befinden. Gerade im Bereich des integralen Yogas sind mir Menschen begegnet, die nichts anderes mehr zulassen als nur die Erkenntnisse Sri Aurobindos und der Mutter, was er selbst stetig von sich wies. Sri Aurobindo bestand darauf, alles zu überprüfen und nur den eigenen Erfahrungen zu vertrauen. Die Führung unserer Seele, unseres göttlichen Vaters, unserer göttlichen Mutter und unserer vergöttlichten Geschwister ist vertrauenswürdig.
Es gab uralte Stämme, die mehr dem Mystischen verhaftet waren, es gab andere, die eher technokratisch geprägt waren. Heute gilt es, alle Strömungen zu vereinen, da die Umwandlung auch der Materie ansteht, die vorbereitet und "durchgeknetet" werden muss. Doch es steht außer Frage, welche Kräfte die höhere Macht besitzen.
Grundsätzlich nähern sich inzwischen viele heilerische Tendenzen an und bewegen sich gemeinsam auf eine höhere spirituelle Wahrheit zu. Alles ist im Wandel begriffen, um die Evolution in die richtige Richtung zu lenken, denn diese Welt wurde `nicht von einer blinden Naturkraft erschaffen´, so Sri Aurobindo. Sie wirkt permanent im Hintergrund.
Vielleicht können diese Vorträge dem einen oder anderen helfen, wenn er auf dem Weg an seine individuellen Hürden stößt. Mit den wundervollen und erhabensten Eigenschaften unserer Ahnen können wir uns nur verbinden, wenn wir auch alle Widerstände dahin aus dem Weg räumen. In den bisherigen Vorträgen dieser Reihe wurde der allgemeine Zustand der Menschheit sehr empathisch erfasst, weshalb sie viele Menschen berühren werden.
Die Überschrift auf der mir bis dahin unbekannten Website lautet übrigens "Ahnenmedizinische Homöopathie" , was mir spontan ein Lächeln entlockte. Die Wege des Herrn sind nicht immer so unergründlich, wie wir meinen.
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